IOI 2012 Bericht

Teilnehmerbericht von Florian Wernli

Daniel Wolleb-Graf
News

Anreise

Mailand

Am Morgen des 22. September ging die Reise Richtung Italien los. Unser Team, bestehend aus den Teilnehmern Johannes Kapfhammer, Marco Keller, André Ryser, Florian Wernli und den Teamleadern Daniel Graf und Josef Ziegler, traf sich am Hauptbahnhof Zürich. Ursprünglich planten wir die Anreise mit dem Fahrrad. Dies konnten wir jedoch nicht durchführen, da die Rückreise zu lange gedauert hätte, bzw. keine Fahrräder in italienischen Intercity-Zügen gestattet sind. So reisten wir mit dem Zug nach Mailand, wo wir einen Tag verweilten. Nebst dem Lösen vieler Aufgaben, fanden wir auch noch Zeit einige Sehenswürdigkeiten zu betrachten und Eis zu essen.

Teilnehmer mit Eis

Nach einer weiteren Zugreise Richtung Osten, wurden wir von unserer Guide Laura, bereits erwartet. Sie brachte uns nach GardaVillage. GardaVillage ist eine Art Campingplatz, welcher am Rande von Sirmione liegt. Für die IOI wurde das gesamte Gelände reserviert. Als Unterkunft für die nächste Woche wurde uns ein gemütlicher 2 ½ Zimmer Bungalow zugeteilt, von welchem sowohl das Restaurant, als auch der Treffpunkt für die Reise zum Contestgelände in kurzer Zeit erreichbar war. Unsere Leader wurden am anderen Ende des Geländes untergebracht, damit sie am Abend vor dem Wettkampf die Aufgaben ungestört übersetzen konnten. Um 20 Uhr gab es ein grosszügiges Buffet mit Teigwaren, verschiedenen Salaten, Fisch und Fleisch. Nach dem Nachtessen alberten wir noch ein wenig herum, bevor wir uns schlafen legten.

1. Tag - Eröffnungsfeier

Teilnehmer überqueren Zebrastreifen

Der erste Tag in Sirmione begann früh, dafür aber mit einem feudalen Frühstück. Die Italiener wurden ihrem Klischee, dass sie es mit der Zeit nicht immer so genau nehmen, bereits am ersten Tag gerecht, so verspäteten sich unsere Busse nach Montichiari, wo wir uns zur Eröffnungsfeier einfanden. Bei der Eröffnungsfeier hörte man nebst vielen Reden und Danksagungen von Organisatoren, auch klassische Musik, die von jungen, talentierten Musikern vorgetragen wurde. Der Höhepunkt der Feier war ein Geigensolo, welches auf einer echten Stradivari gespielt wurde.

Nach einem kurzen Lunch hatten wir Zeit, um uns mit dem PC und dem Grader vertraut zu machen. Zu Beginn gab es einige Probleme, so funktionierten Alt-Tab und ander Tastenkombinationen nicht. Diese Probleme konnten zum Glück noch vor dem Contest behoben werden.

2. Tag - Erster Contest

Schweizer Delegation am Coden

Am nächsten Tag erwartete uns bereits der erste Wettbewerbstag. Um nicht im Stau stecken zu bleiben, wurden wir von der Polizei bis zum Contest-Gelände eskortiert. Mit einem etwas mulmigen, aber doch zuversichtlichem Gefühl im Bauch betraten wir die riesige Halle. Wir wurden von Laura an die uns zu geteilten Arbeitsplätze geführt. Die drei Aufgaben welche wir in den fünf Stunden zu lösen hatten, waren sehr schwer, einzig Johnny Ho konnte alle Punkte holen, sogar Gennady Korotkevich scheiterte am «Pebbling odometer». Dafür brillierte Marco Keller in diesem Task. Er schickte die fünftbeste Lösung ein und war nur einen Punkt schlechter als Gennady. Nach der kurzen Mittagspause bekamen wir Zeit, die Aufgaben mit unseren Leadern zu besprechen und kehrten anschliessend nach Sirmione zurück. Nachdem wir uns ein wenig von den Strapazen des Wettbewerbs erholt hatten, erwartete uns nach dem Abendessen noch eine musikalische Darbietung. Die Guides spielten und sangen für uns Songs aus den italienischen Charts und tanzten dazu.

3. Tag - Gardaland

Gruppenfoto an der IOI

Der 3. Tag stand ganz im Zeichen der Erholung. Mit einer Stunde zusätzlichem Schlaf und vollem Bauch machten wir uns auf den Weg ins Gardaland. Doch bereits als wir aus dem Car ausstiegen, begann es zu regnen. Als es am Nachmittag noch aufhellte, wurde es doch noch ein toller Tag im Vergnügungspark. Dank dem Regen am Morgen waren nur wenige Besucher anwesend, so dass man beinahe ohne zu warten, auf alle Bahnen und in alle Shows gehen konnte. Besonders toll waren die beiden Achterbahnen «Magic Mountain» und «Blue Tornado», wo man mit hoher Geschwindigkeit durch mehrer Loopings und enge Kurven donnerte.

4. Tag - Zweiter Contest

Nach dem lockeren 3. Tag, wurden wir wieder richtig gefordert. Nach der Busfahrt, bei der alle noch einwenig verschlafen wirkten, nutzten wir die Zeit bis der Saal gefüllt war, um uns mental auf den Wettkampf einzustellen. Auch diesmal waren es drei Aufgaben, welche in fünf Stunden zu lösen waren. Da der Contest “paperless” war, wurden die ersten Minuten wieder benötigt um die Tasks auszudrucken. Um sicher zu gehen, dass alle Blätter ankamen, wurde automatisch ein Titel- und ein Endblatt gedruckt, so dass schlussendlich ein riesen Papierstapel den Tisch bedeckte. Auch dieser Tag lief aus Schweizer Sicht nicht so gut, einzig Marco Keller konnte den am ersten Tag erkämpften Bronze-Rang halten.

Teilnehmer mit Leader und Guide

Wieder zurück im GardaVillage machten wir noch ein Gruppenfoto, was einige Zeit beanspruchte, weil Josef nicht still halten konnte. Beim Abendessen gab es noch eine Überraschung, nachdem bereits in der Nacht der Strom einige Male ausgefallen war, was die Übersetzung der Aufgaben zusätzlich in die Länge gezogen hatte, war es auch beim Abendessen dunkel. Um etwas sehen zu können, wurden überall Kerzen aufgestellt. Erst nach einer halben Stunde konnte die Stromversorgung wiederhergestellt werden. Den Rest des Abends verbrachten wir auf der Restaurantterrasse, wo wir nebst WiFi auch den Ausblick auf den See und die Musik genossen.

5. Tag - Venedig

Gondel in Venedig

An diesem Tag mussten wir sehr früh aufstehen. Für den Ausflug nach Venedig wurde für die IOI-Teilnehmer ein Sonderzug vorbereitet. Leider war es nicht möglich, dass die Guides mitfuhren. In Venedig wurden wir nach einem kurzen Aufenthalt beim Bahnhof, zum Markusplatz gebracht. Begleitet von einer lokalen Schulklasse verbrachten wir den grössten Teil des Tages rund um den Markusplatz. Wir besichtigten die San Markus Kirche und erfuhren mehr über ihre erstaunliche Geschichte. Auch durften wir den Palast des Dogen betrachten, in welchem wundervolle Kunstwerke ausgestellt sind, welche die Geschichte Venedigs wiederspiegeln.

Gruppenfoto in Venedig

Als Höhepunkt des Ausflugs wurde uns die Ehre zu teil, auf militärischem Sperrgebiet, eine Mahlzeit einzunehmen und einem interessanten Vortrag über die militärische Geschichte Venedigs beizuwohnen. Anschliessend wurden uns gläserne Schlüsselanhänger überreicht, welche von berühmten Glasmachern in Murano in Handarbeit gefertigt wurden. Die Reise endete mit einer tollen Fahrt auf dem Canale Grande, bei der wir auch die Realtobrücke und weitere Wahrzeichen Venedigs sehen konnten.

6. Tag - Schlussfeier

Am letzten Tag vor der Abreise war die Besichtigung von Sirmione geplant. Aufgrund des starken Regens nahmen nicht alle teil. Uns konnte dies jedoch nicht davon abhalten mit zu fahren. Anders als in Venedig durften wir uns frei im Städtchen bewegen. Mitten in der wundervollen Altstadt von Sirmione steht ein prächtiges Kastell mit einem hohen Turm und einem ummauerten Hafenbecken. Auf der zu Sirmione gehörenden Halbinsel, welche vier Kilometer weit in den Gardasee ragt, sind noch Überreste einer römischen Villa zu betrachten. Im dazugehörenden Museum sind interessante Funde aus dieser Zeit ausgestellt.

Medaillenübergabe

Nach einer vorzüglichen Mahlzeit, welche wir in einem luxuriösen Restaurant, direkt gegenüber der Burg, eingenommen hatten, wollten wir uns auf den Rückweg machen, um rechtzeitig zur Abschlusszeremonie zurück zu sein. Aufgrund eines Missverständnisses wurde dies jedoch schwieriger als gedacht. Unser eigentlicher Plan war es, mit dem Boot zurück zu fahren. Da dieses Boot jedoch von Privatpersonen organisiert war, konnte uns niemand in der Stadt sagen, wo das Boot zu finden war und um welche Zeit es fährt. So blieb uns nichts anderes übrig, als anzurufen um abgeholt zu werden. So fuhren wir zu viert im Reisebus nach GardaVillage zurück.

Dort hatten wir noch kurz Zeit, um uns trockene Sachen anzuziehen, bevor wir zur Abschlusszeremonie fuhren. Nach einer erstaunlich kurzen Schlussfeier, an welcher Marco Keller, als einziger Schweizer, mit einer Medaille für seine Leistung geehrt wurde, unterhielten wir uns noch mit den anderen Teilnehmer und genossen den warmen Herbstabend.