Romanian Master of Mathematics & Sciences teil

Es ging alles ganz schnell. Am Samstagabend erfuhren wir davon, am Dienstag wurden die Gesuche von der Schule bewilligt und am Mittwochmorgen sassen wir schon gespannt im Flieger nach Bukarest, um am “Romanian Master of Mathematics and Sciences” teilzunehmen.

Silvan Brüllmann
News

Dieser Wettbewerb, der neben Mathematik und Physik das erste Mal auch Chemie und eben Informatik umfasste, strebt in diesen neuen Disziplinen auch nach einer internationalen Verankerung. Entsprechend gross war das Bemühen der Organisatoren, uns einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen, was sich bereits bei der Unterkunft, einem zentral gelegenen Viersternehotel, zeigte.

Bis zur Eröffnungszeremonie am Donnerstagabend sowie auch an zwei anderen freien Tagen konnten wir ausgiebig die Stadt erkunden. Genauer gesagt kämpften wir uns bei gefühlten -10°C (die wirkliche Temperatur lag 5-6°C darüber) und Wind durch eis- und schneematschbedeckte Strassen. Trotz fehlenden Stadtkenntnissen und Reiseführer gab es neben sozialistischen Wohnblöcken auch historische, schöne Gebäude zu bestaunen. Die geführten Besichtigungen insbesondere des Parlamentspalastes in den folgenden Tagen brachten uns weitere Sehenswürdigkeiten näher. Doch die Freizeitgestaltung beinhaltete auch anderes: Am Donnerstag- und Freitagabend hatten wir dank dem Contest eine perfekte Ausrede dafür, im Hotelzimmer zu bleiben und diverse Minigames im LAN zu spielen, was das ganze Team inklusive Leader auch machte (Warnung: IPCurve macht süchtig!).

Gruppenfoto in Bukarest

Da sich im Bereich der Freizeitnutzung die Bräuche der Einheimischen von denjenigen der Teilnehmer stark unterscheiden, hatten wir wenig Freude daran, als unsere Guides uns am Abend in diverse Bars und Clubs führten. Da sich der “Opium Stage Club” um Lautstärkebeschränkungen foutierte oder solche in Rumänien gar nicht existieren, wurden wir von ohrenbetäubend lauter Housemusik begrüsst. So kam es nach kurzer Diskussion zu dem Kompromiss, in einem friedlichen Café-Bistro heisse Schokolade zu trinken und diese Aktivität als “Ausgang” zu bezeichnen. Dank den tiefen rumänischen Restaurantpreisen konnte auch einmal auf das Kantineessen verzichtet und stattdessen die Küche der Einheimischen erforscht werden, welche zu einem grossen Teil aus Grillfleisch besteht (Sauerkraut scheint auch beliebt zu sein).

Nachtessen in Bukarest

Freitag und Samstag waren dann die Tage der Wahrheit: Von 10:00 bis 14:30 fand jeweils der Contest statt. An jedem Tag wurden drei Aufgaben gestellt. Die allererste Aufgabe zeigte bereits, dass es sich lohnt, die Standardalgorithmen zu beherrschen (Achtung: Das richtet sich an euch, SOI-Teilnehmer!). Die zwei weiteren Aufgaben des ersten Tages waren etwas weniger gnädig; mit vereinten Kräften (Lösungsansätze, mehr Augen sehen mehr Bugs etc.) hätten wir sie aber dennoch alle lösen können. Drei Teilnehmer schafften das aber auch ganz alleine, sodass sich die Organisatoren gezwungen sahen, schweres Geschütz aufzufahren. Am zweiten Tag waren die Aufgaben nämlich bei weitem schwieriger, sodass das Punkteniveau bei den meisten Teilnehmern massiv sank. Auch uns erging es nicht wirklich gut (insbesondere dem Verfasser dieses Abschnitts), doch das änderte nichts am Endergebnis: Zwei Bronzemedaillen für die Schweiz (Nikola und Lazar)!

Da wir einen Tag später abreisten als die meisten anderen Teilnehmer, hatten wir Zeit genug um einen weiteren Spaziergang zu machen, ins Kino zu gehen und uns darüber aufzuregen, dass wir beim Geldwechseln am Zürcher Flughafen abgezockt worden waren (2.3 Lei für 1 Franken, anstatt 3.1 wie in rumänischen Banken!). Am Dienstag hiess es aber auch für uns: Zurück nach Zürich und in den Schulalltag (ausser für Nikola, denn in Luzern fingen die Ferien gerade erst an).