Schweizer Team an der CEOI 2010 in der Slovakei

Die Schweiz hat wiederum als Gastland an der 17. Zentraleuropäischen Informatikolympiade teilgenommen.

Sandro Feuz
News

Sie fand dieses in Košice, Slovakei statt, vom 12. bis 19. Juli 2010. Im Gegensatz zu den meisten anderen teilnehmenden Ländern schicken wir jeweils nicht die IOI-Delegation, sondern Teilnehmer, welche auch in den nächsten Jahren noch teilnehmen können (Ausnahme: Josef Ziegler). Das diesjährige Team bestand aus:

  • Josef Ziegler, Kantonale Mittelschule Uri, UR
  • Lazar Todorovic, Realgymnasium Rämibühl, ZH
  • Nikola Djokic, Kantonsschule Luzern, LU
  • Thomas Leu, Kantonsschule Trogen, AR

Das Niveau am Wettbewerb war enorm hoch und folglich auch die Aufgaben sehr schwierig. Leider konnten wir keine Medaille mit nach Hause bringen, die Erfahrungen der Teilnehmer, welche sie in kommenden Wettbewerben nutzen können, sind dennoch enorm wertvoll.

Die offizielle Rangliste mit allen Aufgaben, sowie weiteren Informationen zur CEOI kann auf der offiziellen CEOI Website gefunden werden.

Unsere Bilder sind auf unserer Flickr Seite zu finden.

Unsere Erlebnisse sind in folgendem (informellen) Bericht von Josef Ziegler (Teilnehmer) zusammengefasst:

Our experiences are well summarized in this (unformal) trip report of contestant Josef Ziegler (german):

Die CEOI in Kosice («Koschize») war einfach genial! Es gab Lectures, Exkursionen, Bowling, Billiard, Fussball, Volleyball, Ping Pong, super Guides und viele interessante Diskussionen rund um die Aufgaben der CEOI.

Insgesamt mussten wir 6 Aufgaben, 3 an einem Tag, lösen, wofür wir total 10 Stunden Zeit hatten. Die Aufgaben waren sehr anspruchsvoll… das heisst, sehr anspruchsvoll vollständig zu lösen, 30 Punkte wären aber wohl bei jeder Aufgabe drin gelegen und somit wären auch eine oder zwei Bronze Medaillen (2*3*30 = 180 Punkte > 170 Punkte) keine irrealen Objekte der Begierde gewesen. Aber wie auch die Deutschen haben wir Schweizer uns zu sehr auf gute 50-, 70- Punkte-Lösungen konzentriert und dabei keine halbe Stunde Zeit genommen, um bei den noch nicht gelösten Aufgaben eine clevere Lösung für die kleinen constraints einzuschicken. Die Aufgaben am ersten Tag involvierten ziemlich viel theoretisches Know-How, wie beispielsweise Task «Alliances», welche man ganz elegant mit Edmonds Karp Maxflow lösen konnte. Aber die Schwierigkeit lag vor allem darin, zu erkennen, wie man gewisse Aufgaben überhaupt anpacken sollte. Bei einigen Aufgaben wie zum Beispiel «Arithmetic Rectangle» kam noch hinzu, dass sie relativ schwer implementierbar waren. Die meisten Aufgaben waren theoretisch wie auch praktisch schwer zu knacken. Am zweiten Tag wurden die Aufgaben ein wenig leichter. Tasks «A Huge Tower» und «PIN» hätte man lösen sollen. Die Problemstellungen waren ziemlich kurz und Input/ Output nicht allzu schwer nachzuvollziehen, jedoch waren die Aufgaben selbst nicht gerade einfach.

Das Programm gefiel mir sehr gut. Die Trips zu High Tatras und Krásna Hôrka Castle waren eine sportliche Abwechslung, wie auch die «gym» Nachmittage an denen wir Volleyball, Fussball oder Ping Pong spielen konnten. Die Organisation funktionierte wie geschmiert, beeindruckt hat mich besonders, wie schnell sie die Fotos auf Facebook und ihre Website geposted haben. Jeden Tag gab es ausserdem einen Newsletter, in welchem sie einige Interviews des vergangenen Tages veröffentlichten, das gestrige Programm beschrieben und einige nützliche slowakische Sprüche festhielten.

Die Rumänen waren ganz witzige Typen. Sie scheuten sich nie, über das mittelmässige Essen zu fluchen und sich ab und zu über die anderen Contestants lustig zu machen. Sie waren das Gegenteil zweier Teilnehmer von Ungarn, «Yedi» und «Babyface», welche sich nicht oft blicken liessen und man hautsächlich von den Fotos kannte, welche Pavol (der Fotograf) geschossen hatte. Die Deutschen waren immer dabei, wenn es drum ging, etwas Sportliches in unserer «Free Time» zu unternehmen. Bereits am ersten Tag nach unserer Ankunft spielten wir hinter dem Hotel mit dem deutschen Team und einigen Einheimischen Fussball. Der Boden war nass, die Tore - blosse Roststangen, und an einigen Stellen hatte es auch Schlammpfützen. Nichtsdestotrotz, es machte allen einen Riesenspass und wir spielten bis es dunkel wurde.

Kosice ist eine ganz schöne Stadt - man muss sich einfach vor den Autos achten, denn Fussgänger haben in der Praxis keinen Vortritt. In fast jedem Ecken gibt es einen Pub, in dem man auch «Kofala» trinken kann, eine Art Cola mit einer speziellen Gewürz-Mischung. Die Leute sind sehr offen und unsere Guides waren super Stimmungsmacher. Sie führten uns immer dorthin wo es das beste Essen gab, dies war auch nötig, denn das geplante Abendessen war ziemlich monoton - es gab immer eine Suppe und dann noch ein Schnitzel oder ein sonstiges Stück Fleisch mit Bratkartoffeln.

Die CEOI war einfach der Hammer! Die Abenden, an denen wir Billiard spielten oder einfach mit den Rumänen im Hotel mit dem Laptop verbrachten, waren sehr amüsant. Sogar die Besichtigung des «Krásna Hôrka Castle», was sich nicht gerade interessant anhört, machte wirklich Spass.